Die Zukunft der Museen - ein Leuchtturmprojekt?

Liebe Freunde*innen und Unterstützer*innen des Historischen Museums des des Natur-Museums Luzern

 

Wir machen uns Sorgen um die Zukunft von Natur- und Historischem Museum. Die Regierung will die beiden Museen zum neuen Luzerner Museum für Natur, Geschichte und Gesellschaft zusammenlegen. Dazu muss das Kulturförderungsgesetz entsprechend geändert werden. Bis am 30. April 2021 können wir in der Vernehmlassung unseren Bedenken Gehör zu verschaffen.

 

Als enge Partner der Museen sehen die Vorstände der Freundesvereine in einem Zusammenschluss der beiden Museen durchaus positives Potential. Ein solcher Zusammenschluss eröffnet viele neue Möglichkeiten und die Chance, ein innovatives, attraktives Museum für die ganze Zentralschweiz entwickeln. Schon jetzt kommen jedes Jahr 80-90‘000 Besuchende in die Museen. Darauf können wir in Luzern mit Recht stolz sein!

 

Dennoch haben wir in der Vernehmlassung mit „Nein“ gestimmt. Für das neue Museum besteht noch kein ausgearbeitetes Konzept! Wir befürchten auch, dass hinter der Vision der Regierung, das Museum ins im Zeughaus Musegg umziehen zu lassen der Wunsch steht, ein leerstehendes Gebäude zu füllen und den Standort an der Reuss für die Gerichte freizumachen. Vorteile für das Museum sind in den neuen Plänen kaum zu erkennen, denn:

 

1.     Es gibt weniger Ausstellungsflächen.

Im eh schon kleineren Zeughaus sollen 1‘300 m2 frei bleiben, obwohl das neue Museum sicher Bedarf daran hätte. Aber es wird um 36% kleiner sein. Das kann nur auf Kosten der Ausstellungsflächen gehen. Ausstellungen sind das Aushängeschild eines Museums. Weniger Ausstellungen bedeutet weniger Vermittlung, weniger Schulen, weniger Angebot und damit weniger Attraktivität. Wir fragen kritisch: Warum müssen die Museen derart schrumpfen?

 

2.     Der Standort Musegg ist ungünstig.

Das Zeughaus Musegg ist in einem Wohngebiet gelegen, abseits von der belebten Altstadt und vom ÖV. Familien mit Kindern, Laufkundschaft, Schulklassen, Touristen, Menschen mit Einschränkungen – ihnen allen wird der Besuch durch die Lage erschwert oder unmöglich gemacht. Wir fragen kritisch: Welche Massnahmen werden ergriffen, damit das bisherige Publikum weiterhin sein Museum besuchen kann?

 

3.     Die Museen sollten wichtiger sein als das Gebäude.

Gemeinsam gehören die Museen zu den grossen Kultureinrichtungen in Luzern. Mit der richtigen Planung wäre das neue Museum ein attraktiver Anziehungspunkt mit Ausstrahlung auf die ganze Zentralschweiz. Aber laut Medienmitteilung will die Regierung vor allem ein Immobilienproblem lösen. Wir fragen kritisch: Wie sehen die Pläne für das neue Museum konkret aus?

 

Für uns ist klar: Die Gewinne, die durch die Zusammenlegung erzielt werden könnten, werden mit den Plänen für ein reduziertes, in seiner Entwicklung unnötig eingeschränktes Museum zunichte gemacht. Wir befürchten, dass ein „Ja“ zur Zusammenlegung einem „Ja“ zur Reduzierung der Museen gleichkommt. Darum können wir nur „Nein“ stimmen und appellieren an die Regierung, vor dem Standortentscheid ein zukunftsfähiges Konzept für das neue Museum zu entwickeln. Dazu leisten die beiden Freundesvereine von Natur- und Historischem Museen gerne ihren Beitrag.

 

Jetzt mitreden

Geben Sie Ihrer Meinung Ausdruck, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Zusammenschluss der beiden Museen zu einem neuen Luzerner Museum gegeben ist. Beteiligen Sie sich an der Vernehmlassung:

 

https://www.lu.ch/verwaltung/BKD/Formular_Vernehmlassung 

 

Und wenn Sie mögen teilen Sie uns Ihre Einschätzung per Mail an info@museumsverein.ch mit. Wir werden eine Auswahl der eingegangenen Kommentare gerne auf der Seite Stellungnahmen aufschalten.

 

 

Marcus Wüest, Präsident Freunde des Historisches Museum Luzern

 

Hans R. Boesch, Co-Präsident Freunde des Natur-Museums Luzern

Peter Spettig, Co-Präsident Freunde des Natur-Museums Luzern